Der Blätterkatalog benötigt Javascript.
Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihren Browser-Einstellungen.
The Blätterkatalog requires Javascript.
Please activate Javascript in your browser settings.
Me n s c h - Ro b o t e r - Ko l l a b o r a t i o n 0 6 -2 5 · w w w c o m p u t e r - a u t o m a t i o n d e | 15 • Ohne fundierte Recherche der Normen und Richtlinien kann das gesamte System am Ende nicht CEkonform sein • Nachträgliche ‚Heilung‘ ist oft nur mit großem Aufwand oder gar nicht möglich Deshalb ist es entscheidend den CE-Prozess als integralen Bestandteil der Projektplanung zu begreifen und nicht als lästigen Schritt am Ende Nur so lassen sich spätere Risiken vermeiden rechtliche Sicherheit schaffen und Mitarbeitende zuverlässig schützen Neue Anforderungen die ISO 10218 2025 Die Überarbeitung der Roboternorm ISO 10218 bestehend aus Teil 1 Roboter und Teil 2 Integratoren markiert einen bedeutenden Schritt im Hinblick auf die Anpassung an moderne Technologien und MRK-Anwendungen Die frisch veröffentliche Version ISO 10218 2025 DIN EN folgt beinhaltet unter anderem • Aktualisierte Definitionen für Roboter und MRK-Konzepte • Höhere Anforderungen an die funktionale Sicherheit insbesondere bei dynamischen Umgebungen • Verzahnung mit der ISO TS 15066 Richtlinie für MRK und anderen relevanten Normen • Verantwortungsteilung zwischen Hersteller und Integrator Betreiber • Stärkere Gewichtung der Risikobeurteilung in allen Lebensphasen der Anlage Besonders relevant für Cobots ist dass künftig noch stärker auf die tatsächliche Applikation abgestellt wird das heißt es genügt nicht dass ein Roboterhersteller ‚sichere‘ Cobots liefert vielmehr müssen besonders die Integration und der Betrieb bewertet werden Sieben Schritte zur CE-Kennzeichnung einer Roboterzelle Eine CE-Kennzeichnung signalisiert die Konformität mit den einschlägigen EU-Richtlinien unter anderem der Maschinenrichtlinie ab 2027 Maschinenverordnung der EMV-Richtlinie und der Niederspannungsrichtlinie Dieser Prozess lässt sich praxisnah in sieben Schritten gliedern 1 Konzept Planung und Abgrenzung der Roboterzelle In der Konzeptphase wird die Roboterzelle grundlegend definiert Welche Komponenten gehören zur Roboterzelle Roboterarm Greifer Steuerung Schutzzaun et cetera ? Welche Funktionen erfüllt das System? Welche Schnittstellen zu anderen Maschinen Produkten oder Personen bestehen? Welche Betriebsarten werden benötigt zum Beispiel Automatik Handbetrieb Teach-Modus ? Wer ist Hersteller im Sinne der Maschinenrichtlinie – Eigenbau oder Integrator? Diese präzise Abgrenzung ist entscheidend um alle folgenden Schritte rechtssicher und zielgerichtet durchführen zu können 2 Recherche der Normen und Richtlinien Basierend auf dem Konzept erfolgt die Ermittlung aller geltenden Rechtsvorschriften und technischen Normen hier ein Auszug Rechtsvorschriften EU • Maschinenrichtlinie 2006 42 EG zukünftig EU-Maschinenverordnung • Niederspannungsrichtlinie 2014 35 EU • EMV-Richtlinie 2014 30 EU • gegebenenfalls weitere zum Beispiel ATEX RoHS Harmonisierte Normen Auswahl für Robotik • EN ISO 12100 Risikobeurteilung • EN ISO 10218-1 -2 Industrieroboter und Integrationsanforderungen • ISO TS 15066 Cobots • EN ISO 13849-1 -2 Funktionale Sicherheit von Steuerungen • EN ISO 14119 Verriegelungseinrichtungen • EN 60204-1 Elektrische Ausrüstung von Maschinen Ziel ist durch Normenanwendung den „Vermutungsnachweis der Konformität“ zu erlangen 3 Risikobeurteilung Gemäß der EN ISO 12100 und der anwendbaren Typ-C Norm ISO 10218-2 ist eine systematische Analyse aller Gefährdungen durchzuführen • Ermittlung aller Lebensphasen Montage Betrieb Wartung Störung et cetera Die Risikobeurteilung ist die Grundlage für die Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen Ziel der Validierung ist der Nachweis dass sämtliche Risiken tatsächlich reduziert und beherrscht sind Bi ld er M P Sa ch ve rst än di ge