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Plast-Szene 6 März 2022 Der Ukrainekrieg und die wirtschaftlichen Folgen Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat katastrophale humanitäre Folgen Gleichzeitig sind auch die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs bereits deutlich zu spüren Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die ohnehin hohen Energiepreise noch weiter gestiegen zudem nehmen Lieferengpässe wieder zu Der Verband der Chemischen Industrie VCI allerdings warnt allerdings vor zu hastigen Importstopps von Öl und Gas aus Russland und weist darauf hin dass eine kontinuierliche Belieferung mit Rohstoffen und Energie für die Produktion in der Chemie unverzichtbar sei Selbst bei einem kontrollierten Abschaltvorgang nehme das Hochfahren von größeren Anlagen wie sie für die Herstellung von Grundchemikalien nötig seien in der Regel bis zu mehreren Wochen in Anspruch und sei extrem kostenintensiv Längere Ausfälle hätten daher massive Konsequenzen für alle Wertschöpfungsketten betont der VCI Der Verband unterstützt die Position der Bundesregierung die Abhängigkeit von russischen Importen strategisch aber nicht überhastet zu verringern Der Verband Kunststoffland NRW forderte eine Nachbesserung des nicht einmal vor einem Monat beschlossenen Entlastungspakets bei den Energiepreisen insbesondere für Industrieunternehmen Gerade viele mittelständische Unternehmen der Kunststoffindustrie befinden sich derzeit in einer Sandwichposition „Kunststoff kann nur durch Einsatz von Wärme hergestellt und geformt werden“ erklärt Ron Brinitzer Geschäftsführer von Kunststoffland NRW „aber viele mittelständische Kunststoffverarbeiter können ihre exorbitant gestiegenen Einkaufsund Energiepreise aufgrund ihrer geringen Größe und der starken Konkurrenz kaum an ihre Kunden weitergeben “ Für diese Unternehmen müsse dringend mehr getan werden Auch die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen warnt vor Liquiditätsproblemen Die sprunghaft angestiegenen Erdgaspreise und die hoch volatilen Strompreise verteuern unmittelbar die Herstellung von Verpackungen und Folien aus Kunststoff Außerdem haben bereits einige Rohstoffhersteller drastische Preiserhöhungen Bild Tomas Ragina stock adobe com für wichtige Rohstoffe wie Polyamid und EVOH angekündigt die beispielsweise für Lebensmittelverpackungen unersetzbar sind Die Kosten lassen sich wenn überhaupt oft nur mit großem Zeitverzug an die Kunden weitergeben Diese Konstellation berge für viele mittelständische Unternehmen derzeit Liquiditätsprobleme warnt die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen „Während die Rohstofflieferanten auf eine Bezahlung innerhalb einer Woche bestehen lassen sich die Kunden unserer Mitglieder häufig mehrere Monate lang Zeit um die Rechnungen zu begleichen“ so Dr Martin Engelmann IK-Hauptgeschäftsführer „So verschärfen die Folgen des furchtbaren Kriegs in der Ukraine die Situation der Kunststoffverpackungshersteller die bereits seit einem Jahr unter Rohstoffverknappung und dramatisch gestiegenen Energiepreise leiden Viele mittelständische Unternehmen der Branche sehen sich in ihrer Existenz bedroht“ erklärt er unter Verweis auf eine aktuelle Mitgliederumfrage Aber bei allen wirtschaftlichen Folgen ist die Hilfsbereitschaft der Menschen hoch Zu all den Warnungen kommen zum Glück auch Berichte über Spendenund Hilfsaktionen der Unternehmen Neben Sofortspenden für humanitäre Hilfe die überwiesen werden gibt es auch Sammelaktionen von Mitarbeitenden Mancherorts werden Lebensmittel gesammelt andere sammeln Spendengelder Spritzgießmaschinenhersteller Engel berichtet über viel persönliches Engagement in den osteuropäischen Niederlassungen wo sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der geflüchteten Menschen annehmen Im Produktionswerk im tschechischen Kaplice zum Beispiel beschäftigt Engel rund 100 aus der Ukraine stammende Mitarbeiter für deren Angehörige Wohnungen zur Verfügung gestellt wurden Die Messehallen in Frankfurt und Hannover wurden als Notunterkünfte zur Verfügung gestellt In Frankfurt berichtete das Deutsche Rote Kreuz dass die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung sogar fast zu groß gewesen wäre Es kamen Menschen mit Essen und Sachspenden an die Messetore sie boten auch Wohnraum an oder Dolmetschertätigkeiten Leider ließen sich diese Spendenangebote noch nicht koordinieren sodass sie nicht angenommen werden können aber die Welle der Solidarität macht Mut in diesen Tagen