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21 politik und Wirtschaft Nachhaltigkeit am Bau www baugewerbemagazin de 9 2021 Erhältlich bei Ihrem Baustoffhändler profilsager ag CH-5724 Dürrenäsch Tel +41 62 767 50 20 info@profilsager ch www profilsager com Sperre gegen Rostwasser biegsam und wiederverwendbar rostband ® Baugewerbe Geringster Primärenergiedarf geringster Kohlenstoffdioxid-Ausstoß 100 Prozent regenerative Energien fast geschlossene Stoffkreisläufe Sehr viel Optimierungsbedarf scheint es in der Leichtbetonindustrie nicht zu geben? Heller Der geringe Primärenergiebedarf von 663 Megajoule und einem Kohlenstoffdioxid-Äquivalenzwert von 98 Kilogramm pro Kubikmeter gefülltem Leichtbeton-Mauerstein resultiert in erster Linie aus unserem Herstellungsverfahren bei dem kein energieund emissionsintensiver Brennprozess erforderlich ist Nach ihrer Formung werden die Steine einfach im Hochregal getrocknet Alle Leichtbeton-Hersteller haben ihre Produktionsgebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet der Rest wird ausschließlich mit „grünen Strom“ gedeckt Komplett geschlossene Stoffkreisläufe werden wir wenn alles nach Plan läuft 2023 haben Optimierungsbedarf besteht noch bei den Bindemitteln die für einen Großteil unserer Kohlenstoffdioxid-Emissionen verantwortlich sind Baugewerbe Wie lassen sich die bindemittelbasierten Kohlenstoffdioxid-Emissionen reduzieren? Heller Dies liegt außerhalb unseres Einflussbereichs sondern muss von den Zulieferern gelöst werden Wir bemühen uns den Bindemittelanteil in der Produktion so gering wie möglich zu halten Unsere Zulieferer arbeiten daran ihre Kohlenstoffdioxid-Bilanz durch neue Rezepturen zu verbessern Zum Beispiel indem der Anteil an Kalk reduziert und durch andere Stoffe ersetzt wird Den größten Effekt würde ein kompletter Verzicht auf fossile Brennstoffe und der Umstieg auf „grünen Wasserstoff“ haben Doch bis dieser in ausreichenden Mengen und marktgerechten Preisen zur Verfügung steht wird vermutlich noch einige Zeit vergehen Baugewerbe Gemeinsam mit dem Institut für Angewandte Bauforschung arbeiten Sie aktuell an der Entwicklung eines Trennverfahrens zum Recycling von nicht sortenreinem Leichtbeton Wie ist der aktuelle Stand? Heller Wir sind aus den Laborversuchen heraus und wollen das Ganze in einer Pilotanlage am Markt etablieren um die Praxistauglichkeit dieses Verfahrens zu beweisen Kern des Verfahrens ist die Trennung von Leichtbeton-Mauersteinen und Putz Nach Aufbruch des verputzten Mauerwerkes mit einer Zerkleinerungsmaschine kommt dabei eine sogenannte Attritionstrommel zum Einsatz Dem Vorgang in einer Waschmaschine nicht unähnlich wird das Leichtbeton-Putz-Gemisch bei geringer Geschwindigkeit umgewälzt Aufgrund der unterschiedlichen Zerkleinerungswiderstände kommt es bei den Reibungsvorgängen im Inneren der Trommel zur Trennung zwischen feinem Putzstaub und grobkörnigen Leichtbeton-Partikeln Dieses Verfahren ermöglicht eine 100-prozentige Rückführung in die Produktion und wird somit einen großen Beitrag zum Recyclen des künftigen Bauschuttaufkommens leisten Baugewerbe Was muss die nächste Bundesregierung leisten damit die klimaneutrale Transformation der Mauerwerksbranche bis 2050 gelingt? Heller Die Wasserstoffinitiative die wir ausdrücklich befürworten muss mit Hochdruck vorangetrieben werden Damit einher geht der Ausbau der erneuerbaren Energien denn ohne grünen Strom gibt es auch keinen grünen Wasserstoff Zudem müssen DIN-Normen und Verordnungen so angepasst werden dass Recycling-Baustoffe uneingeschränkt eingesetzt werden können Bei allen berechtigen Bemühungen zum Klimaschutz muss aber auch sichergestellt werden dass umweltgerechte Bau stoffe bezahlbar bleiben Rund 72 Prozent aller Wohngebäude werden mit Mauerwerk erstellt Weil es die einzige Bauweise ist die Nachhaltigkeit und Wirtschaft lichkeit miteinander verbindet Damit wir auch weiterhin unseren Beitrag zur Schaffung nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraums leisten können brauchen wir entsprechende Rahmenbedingungen Dazu zählen faire Konditionen bei Emissionshandel der Energie-Stromsteuer und der EEG-Umlage KMU-Förderprogramme zur Kohlenstoffdioxid-Senkung sowie ein technologieoffener Wettbewerb