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Druck auszugleichen entweicht Flüssigkeit durch die Pipettieröffnung Oft wird dies auf Undichtigkeit zurückgeführt obwohl es sich tatsächlich um ein natürliches Phänomen handelt So liefern die ersten Dosen einer Pipettierreihe geringere Volumen da die Ausdehnung der Gasphase verhindert dass die gesamte Flüssigkeit in die Spitze aufgenommen wird Verdampfung ist ein kontinuierlicher Vorgang Darum sollte immer berücksichtigt werden dass flüchtige Flüssigkeiten auch bei der Abgabe verdampfen können Das Volumen im Zielgefäß ist daher geringer als die Menge die sich zuvor in der Pipettenspitze befand Diese Differenz kann besonders bei kleineren Mengen erheblich zum Tragen kommen Um Verdampfungseffekte zu vermeiden ist es empfehlenswert die Pipettenspitze zuvor mit der zu pipettierenden Flüssigkeit zu benetzen Wiederholtes Aufnehmen und Abgeben der Flüssigkeit sorgt dafür dass der Luftraum den Gleichgewichtspunkt eher erreicht Während der tatsächlichen Dosierreihe nach dem Benetzen ist die Volumenabweichung dann geringer und das „Undichte“- Phänomen vernachlässigbar Wichtig ist in diesem Kontext auch dass einige Flüssigkeiten wie Alkohole für einen sogenannten Scheibenwischereffekt sorgen Nach einigen Pipettiervorgängen kann das Schmierfett an den beweglichen Teilen der Pipette abgerieben sein und der Kolben stockt Dies lässt sich dadurch beheben dass der Kolben einige Male ohne Flüssigkeit bewegt wird um das Fett wieder zu verteilen Viskosität Viskosität ist eine Eigenschaft die das Bewegungsverhalten beeinflusst Flüssigkeiten mit hoher Viskosität z B Glycerol fließen nur langsam innerhalb und aus der Pipettenspitze Wird die Spitze zu schnell aus dem Behälter entnommen gelangt Luft hinein wodurch sich das Volumen verringert Bei der Abgabe hinterlassen viskose Flüssigkeiten einen Film an den Wänden der Pipettenspitze der langsamer als die restliche Flüssigkeit abfließt Wird der Kolben zu schnell heruntergedrückt kann daher ein Rest der Flüssigkeit in der Pipettenspitze verbleiben Durch eine Verringerung der Pipettiergeschwindigkeit kann das Ergebnis verbessert werden Ein langsames Aufnehmen gibt der Flüssigkeit Zeit einen Gleichgewichtszustand zu erreichen und eine langsame Abgabe verringert den Effekt des zurückbleibenden Flüssigkeitsfilms Reverses Pipettieren ist ebenfalls eine sinnvolle Methode um verbleibende Flüssigkeitsreste zu reduzieren Pipettenspitzen mit weiter Öffnung erleichtern die Aufnahme und Abgabe von Flüssigkeiten da sie leichter durch die Pipettieröffnung strömen Bild 3 zeigt die Auswirkung der angewandten Pipettiermethode auf das Ergebnis mit Glycerol Die Kurven zeigen Durchschnittswerte aus drei verschiedenen Messreihen pro Methode Alle genannten Maßnahmen wurden dabei beachtet Die einzelnen CV%-Werte variierten bei der direkten Methode von 0 69 bis 1 15 % und beim Reverseverfahren von 0 27 bis 0 50 % CV% Variationskoeffizient ein relativer Wert der anhand der statistischen Standardabweichung und dem mittleren Messvolumen bestimmt wird Die Verwendung des Reverseverfahrens bewirkt eine geringere Abweichung der Ergebnisse erhöht jedoch das Volumen aufgrund einer Liquid Handling 14 www labo de 1-2 2023 Bild 1 Auswirkung der Flüssigkeitsdichte auf das Abgabevolumen Unterschied zwischen Wasser gesättigter Kochsalzlösung und 20%iger Natriumcarbonatlösung Individuelle Messabweichung gegenüber Durchschnittswert der Testergebnisse Bild Thermo Fisher Scientific Bild 2 Durch Verdampfung entweicht Flüssigkeit durch die Öffnung der Spitze wenn diese nicht zuvor mit dieser benetzt wurde Rechts eine trockene Spitze links eine zuvor benetzte Spitze mit kolorierter Ethanollösung 15 Sekunden nach der Flüssigkeitsaufnahme Bild Thermo Fisher Scientific