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TransporTsofTware 41 materialfluss 10 2022 www materialfluss de Behälter aus dem Abseits holen Jeden Stakeholder – ob Kunden Partner die eigene Produktion oder ein Lager – jederzeit bedarfsgerecht mit Ladungsträgern zu versorgen ist die primäre Aufgabe des Behältermanagements Doch bereits einen Überblick über den Status und Standort jedes Behälters zu bekommen und dann auch zu behalten ist in der Praxis meist mit enormem Aufwand verbunden da ihre Daten oft unternehmensübergreifend verteilt in mehreren Systemen abgelegt sind Dabei kann jeder Fehlpass das ganze Teamspiel ins Wanken bringen Und so verschwinden Boxen Paletten und Container viel zu häufig lagern in großer Zahl am falschen Ort und fehlen dort wo sie gerade dringend benötigt werden An einem schlechten Tag – danke Herr Klopp – kommt die Volatilität der Logistik noch hinzu Transportverspätungen eingehende Eilaufträge oder andere kurzfristige Änderungen erschweren die Planung Wer nur über eine sehr überschaubare Anzahl von Ressourcen und eine begrenzte Anzahl von Standorten verfügt kann sich vielleicht noch mit Spreadsheets und Excel-Kalkulationen Abhilfe verschaffen In den meisten Fällen wenn zum Beispiel europaweit hunderttausende Behälter im Spiel sind geraten auch die größten Tabellenexperten und regelbasierte Ansätze an ihre harten Grenzen Aus der Erfahrung heraus dass in Spitzenzeiten die Behälter ausgehen könnten überbevorraten die Verantwortlichen hohe Sicherheitsbestände Doch selbst wenn diese Dispositionsentscheidungen zentralisiert wurden lässt sich die alltägliche Komplexität kaum überblicken Jede Entscheidung wirkt sich auf zukünftige Entscheidungen aus Die richtigen Behälter in der richtigen Anzahl zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen kann da zu einer echten Herausforderung werden Neueste Tracking-Technologien scheinen die Lösung zu sein doch auch reines Verfolgen der Behälter hat zunächst keinen Einfluss auf deren Verfügbarkeit Diese komplexen Umgebungen erfordern algorithmisch unterstützte Planungssoftware um die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen oder sogar automatisiert zu disponieren Ganz im Sinne des ehemaligen niederländischen Profispielers Dennis Bergkamp „Hinter jedem Kick vom Ball muss ein Gedanke stehen “ Es braucht intelligente Bedarfsprognosen dynamische Optimierungslogiken und ganzheitliche Transparenz Die Erfahrung aus der Praxis zeigt dass sich mit modernen Algorithmen auf Basis von Operations Research und Künstlicher Intelligenz beachtliche Ergebnisse im Behältermanagement erreichen lassen Durchschnittlich gelingt damit eine Reduzierung von Behälterverlusten um 5 bis 25 Prozent eine Verlängerung der Umlaufhäufigkeit der Ladungsträger um 25 bis 500 Prozent sowie eine Verringerung von Last-Minute-Transporten um 8 bis 45 Prozent Algorithmen senken Transportkosten um ein Drittel Noch größer werden die Effekte wenn das Behältermanagement im engen Zusammenspiel mit weiteren Logistiksystemen geschieht und diese auch mittels intelligenter Algorithmen gesteuert werden Als stärkste Mitspieler haben sich dabei Transport-Management-Systeme TMS erwiesen Inform führte eine Projektstudie für einen europäischen Pooling-Betreiber durch mit realen Daten von verschiedenen Depots und Ladungsträgern sowie tausenden Bedarfsmeldungen Standorten und Transporten Die Algorithmen simulierten damit optimierte Dispositionsentscheidungen und Transportaufträge über den gesamten Behälterkreislauf hinweg Als ein wesentliches Ergebnis stellte sich heraus dass das Unternehmen mit einem Gesamtüberschuss von 150 000 Behältern zweier Ladungsträgertypen operierte – eine riesige Menge an ungenutztem Betriebskapital Diese beiden Typen stellten zwar die meistgenutzte Ressource des Unternehmens dar lagen aber aufgrund der noch nicht optimierten Prozesse in entsprechender Überbevorratung vor Die algorithmische Optimierung der Prozesse hatte in diesem Fall das Potenzial einer Erhöhung des Servicelevels von 60 auf 90 Prozent bei einer gleichzeitigen Verringerung der Transportkosten und gefahrenen Kilometer um je fast ein Drittel Nachhaltigkeit im Blick Mit den eingesparten Kilometern sind die Möglichkeiten zu Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks noch nicht ausgeschöpft Intelligente Planungssoftware hilft Sendungen zwischen Depots und anderen Standorten zu konsolidieren was die Fahrzeugauslastung verbessert Insbesondere reduzieren optimierte bedarfsgerecht gesteuerte Behälterkreisläufe aber die folgenden CO 2 -Fallen Dass Unternehmen zu viele neue Behälter kaufen falsch disponieren und frühzeitig verlieren Im Gegensatz zur anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in der Wüste – wer würde gekühlte Behälter schon in der prallen Sonne lagern? – zeigt sich der ökologische Mehrwert so glücklicherweise weit weniger kontrovers www informsoftware de Weiß viel über Behälter und wie man sie managt Jennifer Stead von der Firma Inform