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Life Sciences 44 www labo de 1-2 2022 Wie entwickeln sich die unterschiedlichen Zelltypen des Immunsystems? Auf welchem Weg bilden sich aus Stammzellen ausdifferenzierte Zelltypen wie zum Beispiel natürliche Killerzellen oder T-Zellen? Dabei sind viele Details unklar – doch wäre dieses Wissen wichtig um etwa zu verstehen an welcher Stelle bestimmte Krebsarten entstehen und wie sie sich gezielt behandeln lassen Ein Forschungsteam hat jetzt „ProSolo“ vorgestellt – eine Methode mit der sich Entwicklungsprozesse auf Basis der DNA einzelner Zellen zurückverfolgen lassen Die Autorinnen und Autoren der Publikation in Nature Communications sind von der Universität Bielefeld der Universität Duisburg-Essen dem Universitätsklinikum Essen dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig dem Universitätsklinikum Düsseldorf und dem Centrum Wiskunde en Informatica in Amsterdam Niederlande Ist eigentlich in jeder Zelle eines bestimmten Menschen identisches Erbmaterial enthalten? Das könnte man annehmen „Es stimmt aber nicht“ sagt Professor Dr Alexander Schönhuth von der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld der die neue Studie gemeinsam mit Professorin Dr Alice McHardy vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig betreut hat Die Zellen im menschlichen Körper teilen sich laufend – und bei jeder Teilung können Fehler auftreten Derartige Mutationen führen dazu dass das Erbmaterial einer Zelle sich von dem anderer Zellen unterscheidet Teilt diese Zelle sich nun ihrerseits gibt sie das veränderte Erbmaterial weiter – und womöglich passieren bei Teilungen der Tochterzellen weitere Fehler die sich ebenfalls fortschreiben Mutationen können Aufschluss über Entstehung von Krebs geben Solche Veränderungen sind oftmals harmlos können aber aus zwei Gründen wichtig sein „Zum einen können wir daran erkennen welche Zellen voneinander abstammen“ sagt Schönhuth „Zum anderen können solche Fehler die Ursache für verschiedene Krankheitsbilder sein “ Ein klassisches Beispiel dafür sind Krebserkrankungen Dabei sind typischerweise Gene von Veränderungen betroffen die das Zellwachstum regulieren sodass Zellen sich unkontrolliert vermehren und schließlich ein Tumor entsteht Zu wissen wie Zellen voneinander abstammen kann hilfreich sein um die Entstehung von Krebs besser zu verstehen – etwa bei Leukämie also Krebserkrankungen der Blutzellen Im Fall von Leukämie verändern sich die Blutzellen beispielsweise im Knochenmark und vermehren sich unkontrolliert „Wir wissen was bei einer Leukämie passiert aber wir wissen nicht an welcher Stelle die Krankheit genau ihren Ursprung hat“ sagt Schönhuth Wenn geklärt werden könnte wie sich die Zellen ausdifferenzieren und an welcher Stelle typischerweise Mutationen entstehen die zu Krebs führen hätte das einen großen Einfluss auf Früherkennung und Behandlung Abstammung einzelner mutierter Zellen genau ermitteln Forschungsteam stellt Software zur beschleunigten Analyse vor Prof Dr Alexander Schönhuth von der Universität Bielefeld befasst sich damit wie sich die Entwicklung einzelner Zellen zurückverfolgen lässt um etwa die Entstehung von Tumorzellen zu verstehen Er leitete die Studie zur neuen Analyse-Software „ProSolo“ Bild Universität Bielefeld M -D Müller